Dies ist die wichtigste Dienstleistung der Trafina Privatbank AG. Wir beraten unsere Kundinnen und Kunden bei der langfristigen Vermögensanlage. Langfristig bedeutet, dass unsere Kundinnen und Kunden einen grösseren oder kleineren Betrag über mehrere Jahre anlegen können und diesen nicht oder nur zu einem kleinen Teil laufend benötigen. Dafür erhalten wir ein Mandat, in der Regel ein Vermögensverwaltungsmandat, um dieses Vermögen in Wertschriften anzulegen.
Bei der Trafina investieren wir das Geld unserer Kundinnen und Kunden in Aktien, Obligationen, Immobilienfonds und Liquidität. Wie viel Geld wir in diese Anlagekategorien investieren, besprechen wir bei der Erstellung eines massgeschneiderten Finanzplans.
Ziel des Finanzplans ist es, die zukünftigen Einnahmen und Ausgaben abzuschätzen, das aktuelle und zukünftige Vermögen zusammenzustellen und dann eine geeignete, langfristige Anlagestrategie festzulegen. Für die Anlagestrategie müssen wir die Risikofähigkeit und die Risikobereitschaft unserer Kundinnen und Kunden kennen.
Die Risikofähigkeit ist nichts anderes als die objektiv messbare Fähigkeit, kurzfristige Verluste verkraften zu können, ohne dass die gewählte Vermögensallokation aufgrund des laufenden Mittelbedarfs angepasst werden muss.
Die Risikotoleranz ist die subjektive Einschätzung des Kunden, welche Wertschwankungen er akzeptieren kann. Sie ist sehr individuell und persönlich und kann nur erfragt, nicht aber berechnet werden.
Risikofähigkeit und Risikotoleranz müssen zueinander passen: Bei einer zu risikoarmen Anlagestrategie verschenkt der Kunde Rendite, bei einer Anlagestrategie mit zu hohen kurzfristigen Wertschwankungen riskiert er sein Vermögen.
Zunächst ein Beispiel:
Sie haben ein Vermögen von CHF 1 Mio. und benötigen aus heutiger Sicht rund CHF 75'000 pro Jahr. Angenommen, wir erleben im Jahr 2024 einen Börseneinbruch wie im Jahr 2008 und das investierte Vermögen sinkt um 30%. Sie haben immer noch CHF 700'000, mit denen Sie diesen Verlust in den nächsten Jahren ausgleichen können.
Die CHF 75'000 pro Jahr können Sie unabhängig von der Börsenentwicklung weiterhin jährlich beziehen. Damit verfügen Sie über eine hohe Risikofähigkeit und können Anlagen wie Aktien wählen, die eine höhere Rendite versprechen, aber auch höhere jährliche Wertschwankungen aufweisen.
Die folgende Grafik zeigt anhand der effektiv am Markt erzielbaren Renditen von 1991 bis 2023, wie lange die CHF 1 Mio. reichen, je nachdem ob Sie mit einem Wachstumsmandat mit rund 80% Aktien, mit einem Einkommensmandat mit 30% Aktien und 50% Obligationen oder nur mit Kontoguthaben und Festgeldern investiert sind.
Dabei beziehen Sie für den Lebensunterhalt pro Jahr CHF 75'000.
Bei einem Wachstumsmandat konnten Sie das Kapital bis heute erhalten. Bei einem Einkommensmandat reichte es immerhin bis 2020. Hätte man alles auf dem Konto und in Festgeldern angelegt, wäre bereits 2007 Schluss gewesen. Aber zumindest nicht schon 2004, weil die Zinsen in den 90er Jahren im Vergleich zu heute hoch waren.
Unsere Aufgabe im Beratungsgespräch ist es daher, dem Kunden eine geeignete langfristige Anlagestruktur zu empfehlen. Diese ist relativ unabhängig von der aktuellen Börsenlage, hängt aber stark vom verfügbaren Vermögen und dem jährlichen Mittelbedarf des Kunden sowie seiner Risikobereitschaft ab, eben dem Finanzplan.
Je höher also der Mittelbedarf des Kunden im Verhältnis zu seinem Vermögen ist, desto geringer ist seine Risikofähigkeit.
Diese ist ebenso wichtig für eine erfolgreiche Vermögensanlage.
Die obige Grafik zeigt, dass eine Wachstumsstrategie zwar das Kapital schützt, aber kurzfristig stark schwankt. Das Vermögen steigt von 1 Mio. auf 2 Mio., um dann wieder auf 1,2 Mio. zu fallen.
Bei einer "Kontostrategie" schwankt zwar nichts, aber das Geld ist früher ausgegeben.
Nun wollen alle Anleger eine hohe Rendite bei Nullschwankung. Das ist leider nie möglich! Je grösser die Schwankungen, desto höher die langfristige Rendite, aber desto höher muss auch die Risikotoleranz sein.
Leider lässt sich die Risikotoleranz nur rückblickend anhand des konkreten Verhaltens des Kunden zutreffend bestimmen. Je länger wir unsere Kunden betreuen dürfen, desto besser können wir die Risikotoleranz in einer langfristigen Beziehung erkennen. Dann "wissen" wir, ob und wann "zu viel" wirklich "zu viel Risiko" ist.
Als Beispiel die Rendite pro Jahr von CHF Obligationen und Aktien seit 1925. Wir haben die Renditeskala bei beiden Grafiken gleich gelassen, damit die Schwankungsbreite besser erkennbar ist.
Deutlich erkennbar ist, dass Obligationen mehrheitlich eine positive Rendite bringen, diese aber erheblich tiefer ist als bei Aktien. Bei Aktien muss "regelmässig" mit deutlichen Einbussen gerechnet werden, dafür erzielt man auch "regelmässig" sehr hohe positive Renditen.
In der Summe ist die langfristige kumulierte Rendite bei Aktien jedoch massiv höher als bei Obligationen.
Je höher die Risikofähigkeit und Risikotoleranz, desto höher der Anteil an Aktien und anderen eher schwankungsanfälligen Anlagen.
Bei neuen Kundenbeziehungen wählen wir eine etwas risikoärmere Anlagestrategie und passen diese im Laufe der Zeit an. Das sorgt für Stabilität und verhindert, dass der langfristige Anlageerfolg gefährdet wird.
Wichtig ist: Für eine langfristig erfolgreiche Vermögensanlage ist es nicht entscheidend, genau den richtigen Einstiegszeitpunkt zu finden. Entscheidend ist, dass das Vermögen investiert ist!
Zudem sollten Anlageentscheide nicht aufgrund von aktuellen "News" und Emotionen getroffen werden. Ob der Bitcoin-Kurs zu hoch oder der Nestlé-Kurs zu tief ist, wissen wir alle erst im Nachhinein.
Anlegen erfordert professionelles Wissen, Zeit und Erfahrung. Wer mit seinen Anlagen nicht vertraut ist, handelt emotional und unüberlegt. Die Folge sind falsche Anlageentscheide oder gar keine Anlagen, was sich langfristig äusserst negativ auf den Anlageerfolg auswirkt.
Die richtige Aufteilung in Aktien, Obligationen, Immobilien und Liquidität ist deshalb entscheidend. Dann kann eine langfristige Rendite mit einer gewissen Sicherheit prognostiziert werden. Diese liegt derzeit bei Aktien bei ca. 5%, bei Immobilien bei ca. 3%, bei Obligationen bei 2% und bei Liquidität bei 1% pro Jahr. Die jährlichen Schwankungen sind ein zu akzeptierendes Nebenprodukt, mal erfreulich nach oben, mal ärgerlich nach unten.
Wichtig ist, dass bei starken Ausschlägen nach oben und unten die Aufteilung in Anlageklassen wie Aktien und Obligationen wieder auf die vereinbarte Strategie zurückgeführt wird. Dies nennt man Rebalancing und ist ein wesentlicher Bestandteil einer professionellen Vermögensverwaltung.
Neben der richtigen Anlagestrategie ist eine ausreichende Diversifikation, also die Aufteilung des Vermögens auf verschiedene Einzelanlagen, entscheidend. Dazu nutzen wir sogenannte Indexanlagen. Doch dazu in einem nächsten Beitrag mehr.
Unsere Kundinnen und Kunden erwarten von uns, dass wir gemeinsam mit ihnen eine individuelle, auf sie zugeschnittene Anlagestrategie festlegen.
Mit einem Vermögensverwaltungsmandat der Trafina Privatbank AG stellen Sie sicher, dass Ihre individuelle Risikofähigkeit und -bereitschaft jederzeit berücksichtigt und die vereinbarte Anlagestrategie konsequent umgesetzt wird. Zudem werden Sie von der laufenden Überwachung und Auswahl der Finanzanlagen entlastet.
Der erste Schritt zu einer erfolgreichen, professionellen Vermögensanlage ist ein unverbindliches Beratungsgespräch mit uns. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!
Jean-Nicolas Fahrenberg, 04. Oktober 2024